Zukunft(s)sicher? LIGA AG für Schulsozialarbeit kritisiert Rahmenbedingungen

380 Schulsozialarbeiter an Schulen in Sachsen-Anhalt sind bislang über die EU finanziert worden, aber die Kassen sind schmaler und nun sollen Land und Kommunen künftig mit einem Anteil über 40 Prozent einspringen. Das trieb die großen Kommunen Halle, Magdeburg und Dessau per Petition in den Landtag, denn dieser Schluck sei für Kommunen zu groß, hier müsse das Land klar Verantwortung für den Bildungserfolg übernehmen.

Aktuell zahlen die Kommunen rund 70 weitere Stellen aus den eigenen Kassen, um ein Scheitern an Schulen zu verhindern. Und der Erfolg ist bitternötig, denn Sachsen-Anhalt steht an der Spitze der Schulabbrecherquote unter allen Bundesländern. Sozialverbände als Träger von Schulsozialarbeit befürchten zudem einen Kahlschlag an Schulen, denn nach dem Willen des Bildungsministeriums sollen vorrangig Sekundarschulen bedacht werden mit der Schulsozialarbeit. Grundschulen und Gymnasien könnten leer ausgehen.

Mirko Günther Projekt SSA läuft: „LIGA AG Vorsitzender Mirko Günther bei der Präsentation des Projekts „Schulsozialarbeit läuft“

„Wir vermuten, dass an nahezu 100 Schulen vernichtet wird, was seit Jahren mit Köpfen aufgebaut worden ist.“, so Mirko Günther, Vorsitzender der LIGA AG. „Wir erwarten zukunftssichere Lösungen für den Schulerfolg von Seiten der Landesregierung und keine Schleudersitzmentalität!“. Das Bildungsministerium muss Platz machen am Tisch. Die Experten der LIGA AG fordern die Mitsprache, wenn es um die Sicherung von Bildungserfolg durch Schulsozialarbeit geht.

Der Landtag Sachsen-Anhalt hat in seiner jüngsten Sitzung zum Top Schulsozialarbeit beschlossen, dass vor dem Auslaufen der aktuellen EU-Förderperiode 2028 Klarheit darüber geschaffen werden muss, wie die Finanzierung, die Struktur, die Ziele der Schulsozialarbeit neu aufzustellen sind. „Wir vermissen Klarheit, aber wir stehen bereit für die zukunftssichere Gestaltung des Bildungserfolgs in Sachsen-Anhalt und fordern wiederholt, unsere Expertise in einer Steuerungsgruppe aus Ministerien, Kommunen und LIGA endlich zu nutzen.“, so der AG-Vorsitzende.