Mehr als nur ein Beruf
Die Schulsozialarbeit lebt nicht nur von der leidenschaftlichen Bereitschaft, sich mit der Entwicklung von Schulkindern auseinanderzusetzen, sondern auch von einem harmonischen sowie gesicherten Umfeld. Nicht umsonst wird die Schulsozialarbeit als ein Qualitätsmerkmal einer modernen Schule angesehen, denn schließlich gilt diese Position als die zentrale Ansprech- und Vertrauensperson im komplexen Geflecht zwischen Schule, Kinder und Eltern.
Kai Bögelsack weiß um diese Qualitäten bestens Bescheid und für ihn ist seine Aufgabe an der Grundschule in Hötensleben nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Es gibt keine Schablone, nach der jede/ r Schulsozialarbeiter*in standardmäßig agieren kann, sondern jedes Umfeld ist individuell zu betrachten. Mit Werkzeugen wie Ehrlichkeit, Toleranz oder Vertrauen lassen sich die Dinge erst in Bewegung setzen, insofern man auch die Chance hat, diese längerfristig anwenden zu können. „Es vergehen gut ein bis anderthalb Jahre, bevor das Vertrauen aufgebaut ist.“, meint Kai Bögelsack, und führt weiterhin aus: „Dies ginge schlagartig verloren, wenn die Arbeit eingestellt würde und man müsse später erst wieder bei null anfangen. Diese Problematik darf nicht auf den Schultern der Kinder ausgetragen werden.“
Bildquelle: Grundschule Hötensleben
Der Schulsozialarbeiter erarbeitete bereits mehrere Male zusammen mit den Schüler*innen
eigens gewünschte Projekte, bei dem die Kinder dann auch ihre eigenen Regeln bestimmten. Darunter zählten beliebte Sport-AGs wie Fußball oder Zweifelderball, aber auch spezielle Angebote wie Tanzen oder ein einfaches Gesellschafts- und Rollenspiels im Sinne eines sozial-positiven Miteinanders. Ganz besonders war auch ein Projekt zum Thema Umweltschutz, bei dem sich die Kinder mit diesem auseinandersetzten und mithilfe eines Graffitikünstlers den bis dato grauen Ausgangsbereich der Schule verschönert haben. Diese breite Palette an unter-schiedlichen Angeboten ist wichtig, um „teambildende Charakterstärken zu entwickeln und um selbst die dynamischen Prozesse erfassen zu können“, denn für Kai Bögelsack besteht ein Großteil seiner Arbeit auch in der Analyse von Stärken und Schwächen seiner Schützlinge.
Bildquelle: Grundschule Hötensleben
Dies ist der achte Teil der kleinen Serie “Eine gesicherte Schulsozialarbeit für eine kindgerechte Zukunft”, in der die von der PSW GmbH Kinder- und Jugendhilfe getragenen acht Schulsozialarbeitsprojekte vorgestellt und damit deren weitere Finanzierung gesichert werden sollen. Finanziert wird die Schulsozialarbeit an der Grundschule Hötensleben über den Landkreis Börde und die Gemeinde Obere Aller. Derzeit läuft die Finanzierung noch bis zum 31. Juli 2021. Die Landkreisverwaltung des Landkreises Börde und der Träger der acht Schulsozialarbeitsprojekte, die PSW GmbH Kinder- und Jugendhilfe, wissen um die Notwendigkeit einer nahtlosen Weiterführung der Projekte ab dem 01. August 2021. „Zum Glück gibt es aus der Verwaltung und aus dem Kreistag positive Signale, die uns optimistisch stimmten.“, berichtet die zuständige Trägervertreterin Madeleine Mähnert.